Traum und Wirklichkeit: das sind die Pole, zwischen denen das motivische Vokabular von Richard Müller (1874–1954) oszilliert. In Meißen zum Porzellanmaler ausgebildet, beherrschte der damals gerade erst 16-Jährige wie kaum ein anderer sein akribisches Handwerk. Doch das Können reichte ihm nicht und darum wechselt der begabte und ehrgeizige Müller ohne einen Pfennig in der Tasche und zunächst auch ohne Aussicht auf einen Studienplatz nach Dresden. Hier traf er glücklicherweise 1895 auf den längst prominenten Max Klinger. Die Begegnung mit dem gefeierten Leipziger Symbolisten blieb nicht ohne Folgen. Denn auf Klingers Anraten hin, wendete sich Müller der Radierkunst zu und erschuf in wenigen Jahren einen überaus eigenwilligen, skurrilen Bilderkosmos, von dem die Kunstwelt ohne Ausnahme begeistert war. Es folgten Auszeichnungen und eine Professur an der Akademie in Dresden, wo unter vielen auch Otto Dix und George Grosz zu seinen Schülern zählten. Die abgebildete Künstlergrafik "Mittagssonne" aus dem Jahr 1919, hier ein posthumer Druck, beinhaltet viel von dem, was Müllers Arbeit kennzeichnet. Nicht zuletzt sind Marabu, Gürteltier und Kugelfisch wiederkehrende Akteure in dem mehrfach inszenierten Figurentheater "Frau und Tier", das die weibliche Sinnlichkeit als mysterium fascinosum et tremendum thematisiert. In der Darstellung unten links "Rich. Müller 1919". Darunter von fremder Hand Nummerierung in Blei.
Das Blatt misst ca. 60,0 x 50,5 cm, die Darstellung ca. 51,0 x 35,5 cm.
Besonders kräftiger, gratiger Druck. Das Blatt ist von Hand zugeschnitten. Altersbedingt gebräunt, an den Kanten stärker gedunkelt und geringfügig angeschmutzt. Die Darstellung ist sauber und in einem guten Zustand.
Aus Berliner Privatbesitz.
Richard Müller (geboren 1874 in Tschirnitz a. d. Eger; gestorben 1954 in Dresden) war ein deutscher Maler und Grafiker. Nach einer Ausbildung zum Porzellanmaler studierte er an der Kunstakademie Dresden u.a. bei Leon Pohle und Ernst Moritz Geyger. In Dresden schloss Müller Bekanntschaft mit Max Klinger, der ihn in die Radierkunst einwies. Von 19oo bis 1935 war Müller an der Dresdner Akademie tätig. Zu seinen Schülern zählen auch Otto Dix und Georges Grosz.
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